Das niederländische Architekturbüro KAAN Architecten hat kürzlich das Bildungszentrum der Universität Groningen fertiggestellt. Das neue Bildungszentrum ist das Haupteingangsgebäude des Healthy Ageing Campus. Das Zentrum ist so konzipiert, dass es das Lernen unterstützt, die Gesundheit fördert und die soziale Interaktion begünstigt - unter Berücksichtigung dieser Prinzipien stellt die Architektur das Wohlbefinden von mehr als 2.000 Studenten und Fakultätsmitgliedern in den Vordergrund. Die Verwendung nachhaltiger Materialien von zeitloser Qualität unterstreicht die gesunde Ausstrahlung des Zentrums.
Groningen ist eine Stadt im Norden der Niederlande mit einem hohen Anteil an Studenten. Der Healthy Ageing Campus befindet sich im Osten des historischen Stadtzentrums, angrenzend an das University Medical Centre Groningen (UMCG). Der Campus ist ein Ökosystem aus Forschern, Unternehmern und Gesundheitsdienstleistern, das sich auf die Erforschung neuer Technologien und Methoden zur Unterstützung des gesunden Alterns konzentriert. Um dieses Ziel zu erreichen, entwarf KAAN Architecten das erste Bildungszentrum in einer geplanten Reihe von gemeinsam genutzten Einrichtungen auf dem Campus. Das Zentrum trägt offiziell den Namen Anda Kerkhoven Centre: Anda Kerkhoven (1919-1945) war ein niederländischer Widerstandskämpfer und Medizinstudent an der Universität von Groningen.
Das Bildungszentrum befindet sich auf einem Grundstück, das durch die Beseitigung einer bestehenden Straße, die vom Stadtzentrum wegführt, frei wurde. „Durch seine zentrale Lage auf dieser Achse dient das Gebäude als erkennbares Wahrzeichen und stärkt die Verbindung zwischen dem Campus und der Stadt“, so KAAN Architecten. „Das neue Bildungszentrum verbindet verschiedene Einrichtungen der UMCG. Es bereichert auch den nördlichen Eingang des Campus, indem es den öffentlichen Außenraum in das Innere erweitert und die direkte Verbindung und den fließenden Verkehr durch die Gebäude verbessert.“ Das Zentrum umfasst eine Reihe von Terrassengärten auf verschiedenen Ebenen sowie hochwertige öffentliche Räume, die von Felixx Landscape Architects entworfen wurden.
Eine Umgebung, die das körperliche, geistige und soziale Wohlbefinden fördert, war ein wichtiger Aspekt des Projekts. Der Entwurf von KAAN Architecten legt den Schwerpunkt auf Komfort, natürliches Licht und Belüftung. Der Wissensaustausch zwischen Lehrkräften, Studenten und Besuchern wird gefördert: Das Gebäude bietet Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und Gruppenarbeit, aber auch zum Entspannen und individuellen Lernen.
Der Entwurf des Bildungszentrums besteht aus fünf miteinander verbundenen Volumen, die die Zugänglichkeit durch horizontale und vertikale Foyers verbessern. Die Volumina sind entsprechend den Hauptblickachsen und den gewünschten räumlichen Qualitäten positioniert - ihre Anordnung erleichtert einen kohärenten Fluss zwischen den Räumen im gesamten Gebäude.
Das horizontale Foyer wird von einer transparenten Fassade eingerahmt, die sich zu einem öffentlichen Platz und mehreren begrünten Innenhöfen öffnet. Diese Innenhöfe markieren den Übergang zu bestehenden Gebäuden auf verschiedenen Ebenen und bringen natürliches Licht in die unteren Etagen. Das Foyer ist laut KAAN Architecten „in und um Backsteinvolumen herum organisiert“. Es beherbergt Seminarsäle, Vortragsräume, Besprechungszimmer, einen Food Court und einen unabhängigen Gewerbebereich.
Das vertikale Foyer verbindet die Seminarräume mit dem „Lernturm“, in dem Unterrichtsräume, IT-Räume und ein Skills Lab untergebracht sind.
Eine breite Treppe fördert die Bewegung im Sinne des gesunden Alterns und ist mit Arbeitsbereichen kombiniert.
Ein flexibler Entwurfsansatz wird künftige Änderungen des Gebäudeprogramms erleichtern. So sind beispielsweise zwei der drei Hörsäle mit beweglichen Plattformen anstelle einer festen Bestuhlung ausgestattet - dies ermöglicht eine Reihe von Lehrszenarien. Darüber hinaus ermöglichen das standardisierte Rastersystem des Turms und die größere strukturelle Spannweite vielfältige räumliche Anordnungen.
Das Bildungszentrum wurde unter Verwendung einer Reihe nachhaltiger Materialien mit geringer Umweltbelastung und zeitloser Qualität gebaut. Sowohl die Außen- als auch die Innenwände sind mit Ziegeln aus der Region verkleidet - die helle, sandfarbene Ziegelfarbe ist warm und einladend. Ein großes durchbrochenes Ziegelmotiv ist besonders bemerkenswert und zieht das Auge in seinen Bann. Am Turm ist die Backsteinfassade durch große, tiefe Fenster gekennzeichnet.
Die Innentüren und Fensterrahmen sind aus massiver Eiche aus der Region gefertigt. Die Böden und Wände des Foyers sind aus Beton, während die Unterrichtsräume mit Holz verkleidet sind.
Die Kombination der Materialien - Ziegel, Holz und Beton - verleiht den Räumen des Zentrums eine ansprechende, taktile und zugleich robuste städtische Ausstrahlung. Besonders deutlich wird dies im horizontalen Foyer mit seiner hohen Decke und der Dachkonstruktion, die teilweise durch ein Metallgitter sichtbar ist.
Eine begehbare begrünte Dachterrasse integriert die Natur noch stärker in die Umgebung des Campus. Das Bildungszentrum ist optimal isoliert, verfügt über eine Regenwassernutzung und 194 Sonnenkollektoren; außerdem ist das Gebäude auf die Nutzung von Erdwärme vorbereitet.
Das Anda-Kerkhoven-Zentrum öffnete am 2. September 2024 seine Türen für Studierende und Dozenten.
Gross floor area: 12,246 square meters (131,815 square feet)
Educational facilities include:
Three large lecture halls for 250, 200, and 80 people respectively
Fifty-six project and computer rooms for 12 – 50 people
A total of 230 study and “landing places”